Vor 20 Jahren wurde unter der Leitung von Prof. Detlef Zühlke, ehemaliger Leiter des Forschungsbereichs Innovative Fabriksysteme am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), die visionäre Idee geboren, eine realitätsnahe Fabrikumgebung zur Erforschung neuartiger Produktionstechnologien einzurichten. Gemeinsam mit Industriepartnern entstand die SmartFactory Kaiserslautern, die später zum Ursprung der heute weltweit etablierten Industrie-4.0-Bewegung avancierte.
„Die SmartFactory Kaiserslautern steht für wegweisende Forschung und enge Partnerschaften, die Innovation und industrielle Praxis vereinen.“
„20 Jahre SmartFactory Kaiserslautern – das sind 20 Jahre voller visionärer Ideen, 20 Jahre herausragender Netzwerkarbeit mit großem Engagement aus der Industrie und 20 Jahre herausragender Innovationskraft. Eine Erfolgsgeschichte rund um die Produktion von morgen, die hier in Rheinland-Pfalz ihren Anfang genommen hat.“
Sie bezeichnete die SmartFactory Kaiserslautern als „Erfinder der Industrie 4.0“ und hob hervor, wie innovative Technologien und starke Kooperationen die Zukunft gestalten – ein Beleg dafür, dass Rheinland-Pfalz auch künftig eine wichtige Rolle als Technologie- und Wirtschaftsstandort spielen werde.
Die SmartFactory hat in ihrer Entwicklung modulare und flexible Produktionssysteme realisiert, angefangen von einer komplexen Seifenabfüllanlage bis hin zu hochentwickelten Demonstratoren wie einem modellhaften Lkw, der vielfältig individualisiert an verschiedenen Standorten gefertigt werden kann.
„Die Technologien und Konzepte, die hier entwickelt wurden – von digitalen Zwillingen über KI-basierte Assistenzsysteme bis hin zu Multiagentensystemen – sind heute zentrale Bausteine der digitalen Transformation in der Produktion. Nicht allein die Hardware ist entscheidend, sondern vor allem die dahinterstehenden Algorithmen und die Vernetzung, die die Produktion deutlich effizienter und flexibler machen.“
Von Beginn an wurden die technischen Entwicklungen der SmartFactory Kaiserslautern eng mit den Mitgliedsunternehmen abgestimmt, um praxisnahe und nutzbringende Verbesserungen für die industrielle Produktion zu erzielen. Die Einführung von Innovationen in der Industrie erfordert Zeit und Geduld, doch die langjährige und intensive Zusammenarbeit hat sich ausgezahlt: Unternehmen, die früh in Digitalisierung investiert haben, profitieren heute sichtbar von den gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten.
Andreas Huhmann, Strategy Consultant bei Harting und langjähriges Vorstandsmitglied der SmartFactory, gehört zu den maßgeblichen Wegbereitern, die diesen kontinuierlichen Dialog zwischen Wissenschaft und Industrie gestalteten und damit wichtige Impulse für die erfolgreiche Umsetzung industrieller Innovationen lieferten.
Ein Höhepunkt des Jubiläums war der Talk mit Prof. Detlef Zühlke, der als Gründer der SmartFactory persönliche Einblicke in die Anfänge und die weltweite Verbreitung der Industrie-4.0-Vision gab. Moderiert von Dr. Ingo Herbst, zeigte das Gespräch, wie die Idee während einer Zugfahrt entstand und sich zu einem global anerkannten Innovationsnetzwerk entwickelte.
Prof. Florian Mohr und Dr. Jesko Herrmann, ehemalige Nachwuchswissenschaftler, hoben die besondere Zusammenarbeit und Kreativität innerhalb der Community hervor. Mohr berichtete, dass die SmartFactory von weniger als 20 Mitarbeitenden im Jahr 2017 auf über 80 im Jahr 2021 gewachsen ist – ein Zeichen für die Dynamik und Attraktivität des Netzwerks.
Das 2019 aktualisierte Konzept Production Level 4 (PL4) und der erste weltweit vorgestellte PL4-Demonstrator (2020) setzen neue Maßstäbe. Digitale Zwillinge, Skill-basierte Architekturen, Multiagentensysteme, KI-Methoden und Datenräume sind die technologischen Kernelemente des Ökosystems, das Unternehmen als Testbed für innovative Komponenten und Use Cases dient.
Die SmartFactory Kaiserslautern ist ein einzigartiges Forschungs- und Industrienetzwerk, das auf drei Säulen ruht: Dem Verein Technologie-Initiative SmartFactory KL e.V., dem DFKI-Forschungsbereich Innovative Fabriksysteme sowie dem Lehrstuhl für Werkzeugmaschinen und Steuerungen an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau.
Seit 2019 bildet Prof. Dr.-Ing. Martin Ruskowski die inhaltliche und organisatorische Klammer als Vorstandsvorsitzender sowie Leiter des DFKI-Forschungsbereichs. Das Netzwerk vereint Stakeholder aus Industrie und Wissenschaft, die gemeinsam die Fabrik der Zukunft entwickeln und auf einer herstellerunabhängigen Demonstrationsplattform in realitätsnahen Umgebungen erproben.
Weitere Informationen: www.smartfactory.de.
Leiter des DFKI-Forschungsbereichs Innovative Fabriksysteme und Vorstandsvorsitzender der SmartFactory, DFKI/SF-KL
Leiter der Kommunikation Kaiserslautern, DFKI
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Webnews von SmartFactory-KL.