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Feedback zum Anziehen – Halbzeit im EU-Projekt EASY-IMP

| Pressemitteilung | Erweiterte Realität | Kaiserslautern

Spezialisten für Sensorik, Informatik, Biomechanik, Rehabilitation und Sport arbeiten seit 21 Monaten an neuen Konzepten für Smarte Kleidung. Unter der Federführung des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) entwickelt ein internationales Team aus zwölf Organisationen Produkte, die einzelne Kundinnen und Kunden an ihre Bedürfnisse anpassen können. Ähnlich dem Konzept eines Smartphones, dessen Nutzen für den Anwender erst durch verschiedene Apps entsteht, kann man bei diesen sogenannten Metaprodukten Einstellungen individualisieren. Durch die Übertragung dieser Funktionen auf bislang statische Geräte und in Kombination einer speziellen Cloud-Lösung, ermöglicht EASY-IMP so vielfältige neue Anwendungen in Sport, Gesundheit und Computerspielen.

© DFKI
EASY-IMP in der Rehabilitation

Im Mai 2015 fand in Brüssel zur Halbzeit des Projekts eine Begutachtung statt. Die verantwortlichen Ingenieure, Wissenschaftler und Bekleidungshersteller präsentierten einem internationalen Expertengremium die Fortschritte des Projekts und führten erste prototypische Anwendungen aus vier ausgewählten Beispielszenarien vor. Sobald die Produkte marktreif sind, sollen sie von den Industriepartnern vertrieben werden.

Ein Beispiel ist der Medizin-Pilot zur Rehabilitation: Über das Internet passt der Patient gemeinsam mit seinem behandelnden Arzt einen kardiologischen Brustgürtel an, der schon im Vorfeld speziell nach den Bedürfnissen des Patienten hergestellt wird. Unter ärztlicher Aufsicht absolviert der Patient in einem Reha- Zentrum zunächst eine Trainingseinheit. Die Daten der in den Brustgürtel eingebauten Sensoren werden dabei via Bluetooth auf das Smartphone des Patienten übertragen. Eine mobile App erkennt die Ausführung und Intensität des Trainings und wertet diese aus. Unabhängig davon, ob der Patient seine Übungen zu Hause oder in einer Rehabilitationseinrichtung durchführt, können Mediziner und Physiotherapeuten die Fortschritte online überwachen und Empfehlungen für die weitere Vorgehensweise direkt an den Patienten senden. Weitere Pilotszenarien werden für Sportanwendungen und Computerspiele entwickelt.

Um die Infrastruktur der Zusammenarbeit zu erleichtern, wurde ein Cloud- System entworfen, das die Handhabung des Datenverkehrs optimiert. Über die webbasierte Plattform entwickelten die beteiligten Partner in Teamarbeit die neuen Konzepte. Hierbei stellte man die Produktionsplanung, die Serviceintegration und den Umfang der neuen Produkte und Anwendungen in den Mittelpunkt. Dazu gehören etwa Designmöglichkeiten, installierbare Komponenten oder auswählbare Materialien und Sensoren. Der Kunde selbst stellt dann die Funktionalitäten nach seinen persönlichen Bedürfnissen und Wünschen ein.

Der DFKI- Forschungsbereich Erweiterte Realität unter der Leitung Prof. Dr. Didier Stricker befasst sich mit der Anbindung der Sensoren an mobile Geräte, der Auswertung der Sensordaten sowie der Gestaltung der Benutzeroberflächen auf dem Smartphone. Außerdem haben die Wissenschaftler und Ingenieure aus Kaiserslautern eine Software zur Optimierung und Evaluierung der sensorischen Kleidung in einer virtuellen Umgebung entwickelt.

Neben dem DFKI gehören elf weitere Organisationen dem Konsortium an: Atos Spain S.A. (Spanien), Interactive Wear AG (Deutschland), Université Lumière Lyon (Frankreich), Athens Technology Center S.A. (Griechenland), Hypercliq Limited Partnership (Griechenland), Instituto De Biomecanica De Valencia (Spanien), Smart Solutions Technologies S.L (Spanien), Timocco LTD (Israel), Sylvia Lawry Center for Multiple Sclerosis Research Foundation (Deutschland), Ljubljana Rehabilitation Institute (Slowenien), Federation of the European Sporting Goods Industry (Belgien).
 

Kontakt:
Dr. Norbert Schmitz
Forschungsbereich Erweiterte Realität
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI)
Trippstadter Straße 122
67663 Kaiserslautern
Tel.: 0631 20575 3670
E-Mail: Norbert.Schmitz@dfki.de

  
© DFKI

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