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Publication

Spontane Gruppenbildung in künstlichen Gesellschaften

Michael Schillo; Petra Funk
DFKI, DFKI Technical Memos (TM), Vol. 98-08, 1998.

Abstract

Im folgenden stellen wir das offen gespielte Gefangenendilemma mit Partnerauswahl (disclosed prisoner's dilemma with partner selection) vor, mit dem Experimente in künstlichen Gesellschaften durchgeführt werden können. Unsere Modellierung umfaßt die Konzepte Vertrauen, Kooperation, Altruismus und Strafe. Dadurch können wir sozial kompetentere Agenten konstruieren, die ihre Fähigkeiten durch ein besseres Spielergebnis unter Beweis stellen. Wir gehen weder von gänzlich benevolenten Agenten aus, noch von a priori-Wissen aber das soziale Verhalten anderer.

Um in der von uns beschriebenen heterogenen Gesellschaft erfolgreich zu sein, sind die Mitglieder zur Kooperation gezwungen. Da dabei aber Agenten mit verschiedenen sozialen Verhaltensweisen (Egoismus bzw. Altruismus) aufeinander treffen, ist es wichtig, diese voneinander unterscheiden zu können. Wir beschreiben, wie ein Agent zu diesem Zweck auf eigene Erfahrungen zurückgreifen oder auch andere Agenten nach ihren Erfahrungen befragen kann. Da diese nicht notwendigerweise die Wahrheit sagen, kann der Fragesteller nur anhand seines Vertrauens in die Befragten den Wert von deren Informationen beurteilen. Wir zeigen, wie die Vertrauenswürdigkeit eines Befragten aus eigenen Beobachtungen oder den Aussagen anderer Agenten berechnet werden kann. Durch den ebenfalls vorgestellten Mechanismus der Partnerauswahl haben die Agenten die Möglichkeit egoistische Agenten und 'Lügner' mit Spielboykott zu bestrafen.