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KI trifft Kunst in Risographien

| Umwelt & Energie | Sensorik & Netzwerke | Marine Perception | Osnabrück / Oldenburg

Forschende aus Oldenburg und Kunstschaffende aus Hamburg und München haben gemeinsam ein Kunstprojekt realisiert. Das Ergebnis ist eine Reihe von Kunstdrucken, die Plastikmüll abstrahieren, der von Drohnen aufgenommen und mit Künstlicher Intelligenz (KI) analysiert worden war.

© DFKI, Simone Wiegand

Wenn Mattis Wolf vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) seine Drohne über das weitläufige Dünen- und Salzwiesengebiet der Insel Spiekeroog fliegen lässt, dann erfasst der Wissenschaftler Plastikmüll, der sich hier aufgrund von Topografie und Windrichtung bei Sturmfluten regelmäßig ansammelt. Kamerasensoren nehmen multispektrale Bilddaten von Plastikflaschen, Tüten, Einwegverpackungen, Resten von Fischernetzen, Seilen und anderem Müll auf. Mit Hilfe von tiefen neuronalen Netzwerken werden die Fotos später analysiert und fließen in das Projekt APLASTIC_Q (Aquatic plastic litter detector and quantifier system), das zum Forschungsbereich Marine Perception (MAP) im DFKI-Labor Niedersachsen in Oldenburg zählt. APLASTIC_Q auf Spiekeroog avancierte neben weiteren Projekten in Vietnam, Kambodscha, Myanmar, Bosnien-Herzegowina und auf den Philippinen zu einem der Aushängeschilder des DFKI-Kompetenzzentrums „KI für Umwelt und Nachhaltigkeit“, kurz DFKI4planet. Alle Projekte haben zum Ziel, Plastikmüll in Gewässern zu beobachten, zu klassifizieren und zu vermeiden.

Ein Fernsehteam begleitete im Frühjahr die Arbeiten von DFKI4planet auf Spiekeroog und produzierte die ZDF-Dokumentation „Künstliche Intelligenz – Wie kann sie unser Leben besser machen?“  Woraufhin sich die Hamburger Konzeptkünstlerin Swaantje Güntzel, die sich seit über 15 Jahren in ihren Arbeiten mit Plastik beschäftigt, an DFKI4planet wandte mit der Idee, Künstliche Intelligenz in Kunst umzusetzen. Von Professor Dr. Oliver Zielinski, der DFKI4planet leitet, erhielt sie daraufhin einige der in APLASTIC_Q gewonnenen Ergebnisbilder. Die darin enthaltenen Farbverteilungen wie zum Beispiel Grau für Müll, Orange für Sand und Blau für Wasser nutzte die Hamburgerin als reine, abstrakte Farbfelder und schuf in Kooperation mit den Münchner Gestaltern HERR & FRAU RIO sogenannte Risographien. Diese Kunstdrucke werden im Schablonendruckverfahren hergestellt, das weniger Energie als ein Digitaldruck benötigt und auch wegen der sojaöl-basierten Druckfarbe und der Masterfolien aus Hanffasern als besonders umweltfreundlich gilt.

Neben einem Sonderdruck für die Kunstschnitzeljagd ARTSchnitzel in München entstand eine Reihe aus drei Risographien: APLASTIC_Q/Spiekeroog, APLASTIC_Q/Vietnam und APLASTIC_Q/Kambodscha. Die Auflage beträgt nur jeweils zehn Stück, die Interessierte noch bis zum 19. September in der Kieler Ausstellung „Dead species walking“ bestaunen können.

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