Die Deutsche Bundesbank und das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) gründen ein gemeinsames Wissenstransferlabor, um potenzielle Cyberrisiken für das Finanz- und Bankensystem mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz zu untersuchen.
Das neue TransferLab will die Beziehungen zwischen den Akteuren des deutschen Finanzsystems und dem korrespondierenden Cyber-Netzwerk erfassen. Dies ist eine Voraussetzung für die Analyse der Finanzstabilitätsimplikationen von Cyberrisiken. Benjamin Weigert, Zentralbereichsleiter Finanzstabilität in der Deutschen Bundesbank, verspricht sich einen substanziellen Nutzen von dem Kooperationsprojekt: „Im Rahmen des gesetzlichen Finanzstabilitätsmandats der Bundesbank sind wir gefordert, uns mit den Finanzstabilitätsimplikationen von Cyberrisiken auseinanderzusetzen. Dafür müssen wir die Vernetzung des deutschen Finanzsystems mittels Informations- und Kommunikationstechnologien analysieren. Die Verknüpfung des in der Bundesbank entwickelten Cybermapping-Konzepts mit Methoden und Verfahren der Künstlichen Intelligenz stellt einen vielversprechenden Ansatz dar, dieses Ziel zu erreichen.“
Prof. Andreas Dengel, Geschäftsführender Direktor und Leiter des Forschungsbereiches Smarte Daten und Wissensdienste am DFKI in Kaiserslautern, wo das Labor „Cybermapping“ eingerichtet wird: „Mit dem gemeinsamen Transferlab möchten wir nachhaltig Lösungen für strategisch wichtige Fragestellungen der Bundesbank erarbeiten. Die Zusammenarbeit zwischen der Bundesbank und dem DFKI kann beispielhaft für ganz Deutschland aufzeigen, wie die Schlüsseltechnologie Künstliche Intelligenz auch für Finanzwirtschaft und -aufsicht im Alltag sinnvoll und zum Nutzen der Gesellschaft eingesetzt werden kann“, so Prof. Dengel. Die Kooperationsvereinbarung mit der Deutschen Bundesbank läuft zunächst drei Jahre.